Stereo-Bluetooth-Lautsprecher mit Batterieröhren
Kann man einen kleinen Röhren-Stereo-Verstärker aus einer 5V PowerBank oder gar aus einem USB-Port vom PC/Laptop mit Strom versorgen?
Man kann ! Allerdings sind dafür einige Dinge nötig und es gibt ein paar Einschränkungen.
Das Wichtigste bei diesem Projekt ist die hocheffiziente Bereitstellung der Anodenspannung von ca. 90 V mit dem entspr. Strom von 20 mA plus Reserve. Klar : es wird irgendeine Art von Schaltwandler benötigt. Sollte es doch vielleicht schon fertig geben bei Ebay oder so ?
Was erstmal einfach klingt, ist in der Praxis schon eine gewisse Herausforderung. Das Problem sind hauptsächlich die niedrige “Primärspannung” von 5V und außerdem die Forderung, dass keinerlei Störsignale im Audio-Bereich am Ausgang des Schaltwandlers vorhanden sein dürfen, da eine nachträgliche Filterung extrem aufwändig wäre.
Ohne alle Details meiner Suche hier darzulegen : ich habe keine fertige Schaltung im Internet gefunden, die den Anforderungen genügt hat (ich habe mehrere dieser Schaltungen probeweise aufgebaut). Auch bei Ebay habe ich kein taugliches Schaltwandler-Modul für die Anodenspannung auftreiben können.
Also nochmal zurück auf Anfang und die Anforderungen klar definiert :
Es werden 3 Versorgungsspannungen benötigt, ca. 90V/25mA als Anodenspannung, 1.4V / 150 mA für die Heizung von 2x DAF96 + 2x DL96 (diese beiden Röhren sind m.E. das Minimum für Lautsprecherbetrieb) und ca. -5V als neg. Gittervorspannung für die DL96.
Die 90V müssen nicht stabilisiert sein ! Das ist der wichtigste Punkt bei den Anforderungen. Eine Anodenbatterie hatte früher auch keine konstante Spannung, sondern diese wurde immer geringer, bis sie “leer” war. Damit kann man auch ungeregelte Schaltwandler einsetzen.
Um mit der Eingangsspannung doch noch etwas flexibel zu sein und die Röhren nicht zu gefährden, soll die Heizspannung und die Gittervorspannung allerdings schon stabilisiert sein.
Nach einiger Suche im Netz und in Foren habe ich als Konzept für die Stromversorgung den “unstabilisierten Eintakt-Flusswandler” ausprobiert. Und siehe da : es funktioniert. Mit einer Schaltfrequenz oberhalb des Audio-Bereiches (ganz grob > 20 kHz) und einem einfachen LC-Filter kann man relativ stabile und saubere Ausgangsspannungen generieren.
Hier ein Bild des fertigen Schaltwandlers:
Das Schaltwandler-Modul bietet folgende Features :
- Anodenspannung ungeregelt, ca. 85V bei 30mA
- Heizspannung geregelt 1.5V / 250 mA
- Gittervorspannung/Hilfsspannung einstellbar von ca. -2V … -8V (belastbar bis ca. 100 mA)
Das Modul ist ausreichend überdimensioniert und kann universell für verschiedenste Batterieröhren-Projekte verwendet werden.
Die Effizient im 90V-Zweig (der ohne Linearregler auskommt) beträgt hervorragende 85 – 90% !
Für den Verstärker selbst habe ich ein Test-Layout gemacht und die Schaltung entsprechend aufgebaut:
Aus Zeitgründen stoppe ich hier erstmal die Beschreibung des Projektes. Es geht aber definitiv weiter.
Vielleicht auf einer separaten Sub-Domain für neue Projekte. Es gibt auf jeden Fall viel Material, das publiziert werden könnte.
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Markus, DL1DSN
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